06.05.2022

Manfred Banasch ist von Anfang an dabei

Zum 30-jährigen Jubiläum der MVA Bonn stellen wir verschiedene Mitarbeitende der SWB Verwertung vor. Los geht es mit Manfred Banasch, der seit dem ersten Tag ihres Bestehens in der Müllverwertungsanlage arbeitet. Er ist damit am längsten für die MVA aktiv.

Wie kamen Sie zur MVA?

Mein Abenteuer MVA hat im Herbst 1990 begonnen. Nach der Ausbildung zum Elektromechaniker habe ich in einer Firma in Köln gearbeitet, die Ausrüstung für die Bundeswehr und die US-Armee instandgesetzt hat. Ich muss dazu sagen, dass der Beruf Elektriker in meiner Familie liegt: mein Vater und mein Bruder waren auch Elektriker. Mein Sohn Dennis hat diesen Weg ebenfalls gewählt und mein zweiter Sohn Marcel ist KFZ-Mechatroniker geworden, beide haben die Ausbildung bei der SWB genossen und sind auch dort geblieben. Als der Kalte Krieg zu Ende ging und somit die Aufträge ausblieben, musste ich handeln.

Ich habe ein Inserat im General- Anzeiger der damals noch in Bau befindlichen MVA gelesen und mich daraufhin beworben. Es dauerte nicht lange und ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Am 2. Mai 1991 durfte ich dann mit weiteren Kollegen anfangen. Wir durchliefen die Ausbildungen zum Kesselwärter, Atemschutzträger und die Kessel-, Rauchgas-, Leitstands- Ausbildung, die damals von der Firma „von Roll“ durchgeführt wurde.

Was hatten Sie anfangs für Erwartungen, welche wurden erfüllt, welche nicht, und was sind Ihre Aufgaben bei uns?

Ich habe damals viel gelernt, die Anlage war „offen“, man konnte die Leitungen verfolgen und die Zusammenhänge besser verstehen. Im Herbst 1991 war es so weit, der erste Müll im Probebetrieb wurde angeliefert und der Kessel 1 wurde angefahren. Was ich bis dahin wusste, war nur Theorie. Jetzt musste es in die Praxis umgesetzt werden. Mit kleineren Schritten habe ich die Anlage fahren und kennen gelernt, so dass ich heute alle Arbeitsplätze bedienen kann.

Im Verlauf meines Berufslebens habe ich eine Meisterschule besucht und mit Erfolg beendet, daraufhin hat man mich zum stellvertretenden Schichtleiter ernannt. Die Erwartungen von damals wurden also zum größten Teil erfüllt. Man muss dazu sagen, dass ein Job als Schichtmitarbeiter ohne Unterstützung der Familie sehr schwer nachzugehen ist, an dieser Stelle vielen Dank an meine Frau und Kinder.

Welches Ereignis ist Ihnen stark in Erinnerung geblieben?

Das erste Feuer im Müllbunker, bei dem wir alle wenig Erfahrung hatten aber schnell Entscheidungen treffen mussten. So entwickelten wir schnell Standards.

Wie unterscheidet sich die MVA heute von damals?

Damals haben wir das Know How selber entwickelt, wir haben überlegt, wie wir neue Strukturen schaffen und das Ausbildungskonzept von neuen Schichtmitarbeiter verbessern, damit die Anlage effizienter laufen konnte. Heute haben die Kollegen die Möglichkeit auf diese Ressourcen zurück zu greifen, um die Anlage weiter zu entwickeln.

Was macht einen MVA'ler aus?

Einen guten Schichtmitarbeiter machen Eigenschaften wie Fachwissen, Teamfähigkeit, Vertrauen und Geduld aus, das ist auch auf Kolleginnen und Kollegen, die mit uns täglich arbeiten, zu übertragen.

Wie lang bleiben Sie als Kollege der MVA noch erhalten?

Ich gehe nächstes Jahr im Herbst in Vorruhestand bis dahin stehe ich mit Rat und Tat den Kollegen zur Seite. An dieser Stelle möchte ich uns allen viel Gesundheit, gutes Mit- und Füreinander wünschen und ich hoffe, dass die Kollegen in 30 Jahren das gleiche Zeugnis ausstellen können, so Gott will.

Beschreiben Sie die MVA in einem Satz?

Müll – dafür sind wir da, jeder macht ihn, keiner mag ihn.

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